Technologienetzwerke und Serviceeinheiten Dresden

Die Universitäts Protonen Therapie Dresden (UPTD)

© Universitäts Protonentherapie Dresden

Der Standort Dresden bietet eine Anlage zur experimentellen und klinischen Protonenforschung. Die klinische „Gantry“, die eine optimale Bestrahlung aus nahezu jeder beliebigen Richtungen ermöglicht, ist seit Dezember 2014 für Patientenstudien in der Anwendung. Zu Beginn stand die Behandlung von unterschiedlichen Krebsarten bei Kindern, Tumoren an der Schädelbasis, Tumoren in unmittelbarer Nähe zum Rückenmark, Hirntumore und Prostatakrebs im Mittelpunkt. Schrittweise werden immer mehr klinische Studien für die Behandlung mit Protonen für weitere Tumorarten durchgeführt, wie beispielsweise bei Lungentumoren oder anderen Tumoren innerhalb des Brustkorbes sowie der Bauchspeicheldrüse. Weitere Anwendungsbereiche der Protonentherapie sind die Behandlung von individuellen Tumoren in komplizierten Positionen, die überhaupt nicht oder nur ungenügend mittels konventioneller Photonentherapie behandelt werden können oder die Nachbehandlung von Tumoren mit einem hohem Risiko, dass es zu schweren Nebenwirkungen bei herkömmlicher Therapie kommt.

Der experimentelle Teil der Protonen Therapie Anlage in Dresden, der Experimentalraum, ermöglicht sowohl physikalisch-technische als auch biologische Experimente. Translationale radio-biologische Experimente mit Protonen zu relativer biologischer Wirksamkeit sowie zu kombinierter Behandlung laufen seit 2015. Diese biologischen Versuche werden vergleichend durchgeführt mit gewöhnlichen klinischen Photonenstrahlen, mit einer Reihe von neuen Ionenstrahlen aus Heidelberg und mit innovativen Strahlen, die auf Basis von Laserstrahlen am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) entwickelt werden. Gemeinsam mit den DKTK Partikelzentren Heidelberg und Essen sind klinische Kooperationsprojekte in Arbeit, z.B. dosimetrische Untersuchungen und Modellierung für die Vorbereitung von klinischen Studien. Darüber hinaus wurden klinische Protokolle entwickelt und gestartet sowie dosimetrische Standortvergleiche initiiert.

Darüber hinaus ist Dresden Initiator unterschiedlicher internationalen Netzwerken mit europäischen Standorten und anderen Partnern, die sich auf die Partikeltherapie spezialisiert haben (z.B. CERN, ESTRO, EORTC). Die Kooperation mit den Partikelzentren Heidelberg und Essen innerhalb des DKTK Konsortiums stellt weltweit eine einzigartige Partnerschaft für die Erzeugung von validen Daten für seltene Tumore dar. dar.. Ein besonderer Mehrwert dieser Kooperation entsteht durch die Erhöhung des Stichprobenumfanges, der Erweiterung des Methodologie-Portfolios sowie der Positionierung des Konsortiums in internationalen Netzwerken und Arbeitsgruppen.

Weitere Informationen zur Protonen Therapie Anlage Dresden


Kleintier-Bildgebungs- und Bestrahlungsplattform

Für die Entwicklung neuer Therapien in der Radioonkologie sind in vivo Experimente mit Kleintieren besonders wichtig. Xenotransplantate von Tumoren und orthotope Tumormodelle können das physiologische Tumorwachstum, die Mikroumgebung des Tumors und Tumor-Wechselwirkungen mit dem umgebendem Normalgewebe realistischer abbilden. Darüber hinaus werden für das Monitoring des Behandlungsergebnisses hochentwickelte bildgebende Verfahren benötigt. Dresden ist mit dem vollständigen Spektrum von biologischer Bildgebung, Radiomics und bildgeführter Radiotherapie (IGRT) für Kleintiere ausgestattet. Die verfügbare bio-bildgebende Infrastruktur beinhaltet CT, PET/CT, PET/MRI, Ultraschall- und optische Bildgebung (z.B. Biolumineszenz). In Dresden wurde neben einer voll ausgestatteten prä-klinischen Röntgenbestrahlungsplattform auch das bildgeführte Strahlungstherapie System für Kleintiere (SAIGRT, small animal image-guided radiation therapy) entwickelt. Es erlaubt die zielgerichtete und konforme Bestrahlung und die Bildgebung mittels Röntgenstrahlen bei Kleintieren.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der "Small Animal Imaging and Radiotherapy Platform“ Dresden


Technologie-Netzwerk: Immunmonitoring

Ein wesentliches Ziel unseres Immunmonitoring-Programms besteht in der Integration eines umfassenden multidimensionalen Immunprofils in klinische Studien für Tumorpatient:innen, um Biomarker für das Ansprechen auf die Behandlung zu identifizieren, therapiebedingte Nebenwirkungen zu reduzieren, der Behandlungsmethode zugrunde liegende Mechanismen zu entdecken sowie Wege der Behandlungsresistenz zu identifizieren. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse können zum Design verbesserter immuntherapeutischer Strategien für Tumorpatient:innen beitragen. Derzeit führen wir ein Immunmonitoring für verschiedene präklinische und klinische Studien durch, an denen Patient:innen mit kolorektalem Karzinom, Pankreaskarzinom, hepatozellulärem und cholangiozellulärem Karzinom, Melanom, akuter myeloischer Leukämie und myelodysplastischem Syndrom teilnehmen.

  • Umfassende Analyse von Frequenz, Phänotyp und funktionellen Eigenschaften verschiedener Immunzellpopulationen (Dendritische Zellen, T-Zellen, NK-Zellen, Monozyten/Makrophagen, B-Zellen) in Blut, Knochenmark und Tumorgeweben von Patient:innen mittels Multiparameter-Durchflusszytometrie, FACS-basierter Einzelzellsortierung und Transkriptom-Analysen.
  • Evaluierung von Frequenz, Phänotyp und funktionellen Eigenschaften Peptid-spezifischer und Tumor-reaktiver T-Zellen unter Verwendung von Durchflusszytometrie, ELISA, ELISpot, Radioaktivitätstests (Cr51/3H-Thymidin), Klonierung und TCR-Sequenzierung.
  • Analyse der Zusammensetzung und räumlichen Verteilung verschiedener Immunzellpopulationen innerhalb von Knochenmark- und Tumor-Gewebeproben. Dazu werden immunhistochemische und Immunfluoreszenz-basierte Multiplex-Färbungen unter Verwendung der automatisierten quantitativen Pathologie-Bildgebungsplattform Vectra durchgeführt und analysiert.
  • Nachweis und Quantifizierung multipler proinflammatorischer Zytokine und Chemokine sowie löslicher Checkpoint-Moleküle in Seren von Tumorpatienten mithilfe der LuminexTM-Technologie.

Für mehr Informationen besuchen Sie bitte die Immunmonitoring-Website des DKTK.

Kontakt

#
Prof. Dr. Marc Schmitz

TU Dresden

#
Dr. Rebekka Wehner

TU Dresden

#
Dr. Antje Tunger

TU Dresden


BioBank Dresden (BBD)

Die BioBank Dresden (BBD) ist eine klinische integrierte Biobank am Campus der Hochschulmedizin Dresden. Sie setzt sich aus der seit 2008 bestehenden, am Institut für Pathologie angegliederten Tumor- und Normalgewebebank (Tumor and Normal Tissue Bank, TNTB) und der im Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (IKL) lokalisierten Biobank für Flüssigproben (Dresden Integrated Liquid Biobank, DILB) zusammen. Träger der BioBank Dresden sind die Medizinische Fakultät der Technischen Universität Dresden zusammen mit Universitätsklinikum Dresden (UKD) sowie dem Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Ziel der BioBank Dresden ist es, durch eine standardisierte, systematische und hochqualitative Sammlung und Lagerung von Patientenproben des UKD und assoziierter Daten, die medizinische Forschung langfristig zu unterstützen. Die BBD verfügt über ein gültiges Datenschutzkonzept und ein positives Ethikvotum.

Ein Bioprobensammlungsschwerpunkt liegt dabei in der Onkologie. Unter Voraussetzung des Vorliegens der informierten Patienteneinwilligung, werden Bioproben (Gewebe- und Flüssigproben) von Patienten mit einer Tumorerkrankung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung sowie im Verlauf inkl. Remissions- und Rezidivzeitpunkte gesammelt. In enger Kooperation mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) / Universitätskrebscentrum (UCC) und der Medizininformatik-Initiative am Standort können die Bioproben mit den klinischen Daten verlinkt werden.     

 

Mehr Informationen über die BioBank Dresden sowie die Kontaktdaten finden Sie hier.